Podcast

Nils Haupt und die kreativen Kümmerer von Hapag-Lloyd

Darum geht's in unserer 71. Podcast-Folge „Monsters of Content Marketing“

Dirk Benninghoff

Dirk Benninghoff

Chefredakteur

Angriffe auf Schiffe, unterbrochene Lieferketten, Kriege: Die globale Seefahrt befindet sich im Dauer-Alarmzustand. Und Hapag-Lloyd-Kommunikationschef Nils Haupt ist eines ihrer Sprachrohre. Ein Podcast über unruhige Nächte, kreative Formate in einer „superbrutalen“ Zeit, das Ableben einer Traditionszeitung sowie ein Intranet für 160 Länder und alle Weltmeere.

Wie sehr belastet einen so ein Job im Multikrisenmodus? Nils Haupt bleibt entspannt: „Genau deshalb gehe ich gerne zur Arbeit. Die Welt ist so groß und so unterschiedlich. Es ist immer etwas los“, sagt der Kommunikationschef von Deutschlands größter Reederei Hapag-Lloyd im „Monsters of Content Marketing“-Podcast. Da sei sein Job bei der Lufthansa von anderem Kaliber gewesen. „Wenn man nachts im Bett liegt und weiß, heute fliegen wieder 60 Flieger über den Atlantik, dann ist das deutlich unruhiger.“

Seit 10 Jahren ist Nils Haupt jetzt bei Hapag-Lloyd. Angesprochen auf die größte Krise, muss er nicht lange überlegen: Corona. In einem Unternehmen wie einer Reederei mit Beschäftigten in 160 Ländern war die Pandemie, gerade in der internen Kommunikation, noch herausfordernder als in anderen Branchen. Zum Beispiel, wenn Schiffe und ihre Besatzungen wochenlang in Quarantäne lagen. Oder wenn 3200 Beschäftigte in Indien über Monate in ihren kleinen Wohnungen, die sie sich mit der Familie teilten, arbeiten mussten. „Wir mussten unsere Mitarbeitenden über unsere interne Kommunikation noch viel stärker mitnehmen“, sagt der Chef-Kommunikator.

Wie hat Hapag-Lloyd das gemacht? Indem man den verängstigten und gestressten Mitarbeitenden Momente der Freude schenkte. Beispielsweise durch einen internen Tanz-Wettbewerb, als man wieder ins Büro zurückkehren konnte, bei dem die Kolleg*innen aus aller Welt Videos einsenden konnten – quasi Hapag-TikTok. Ein Höhepunkt: In Genua tanzten 80 Leute auf einem Marktplatz. Oder indem die Mitarbeitenden aufgefordert wurden, zu zeigen, wie es bei ihnen im Homeoffice aussieht. Aber auch, indem Hapag-Lloyd selbst durch die Welt ging und jede Woche eine Geschichte aus einem der 160 Länder erzählte.

„‘We care‘ ist ein Unternehmenswert“, sagt Nils Haupt. „Unsere Seeleute waren die ärmsten Schweine. Kein Staat hat sie an Land gelassen, Crews waren 10 bis 12 Monate an Bord. Das war eine sehr brutale Zeit“, blickt Nils Haupt zurück. „Wir wollten klarmachen: Wir kümmern uns um dich.“ Hauptkanal des Kümmerns: das Intranet.

Die Mitarbeitendenzeitung „Logbook“ dagegen geriet im Laufe der Jahrzehnte in Seenot. Ihre Zeit ist nach stolzen 125 Jahren abgelaufen, wie „Papiermensch“ Haupt gestehen muss. Es sei ein „harter Schritt“ für jemanden wie ihn, der abends Zeitungen nach Hause trägt. Aber von seinen jungen Kolleg:innen liest keiner mehr Print. So wandert das Storytelling komplett ins Digitale, und das Magazin wird eingestellt. Dafür wird es neue Arten der Darstellung geben, unter anderem einen Podcast. Dass die Mitarbeitenden auch draußen auf den Meeren die neuen Formate lesen, schauen und hören können, dafür sorgt das Satellitennetzwerk Starlink.

Wie Hapag-Lloyd seinen eher späten Einstieg in Social Media wettgemacht hat, warum es für das Unternehmen „Brei geregnet“ hat und was Udo Lindenberg für Hapag-Lloyd geleistet hat, das und mehr erfahrt ihr in der neuen Ausgabe von „Monsters of Content Marketing“. 

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